Monday, March 11, 2019

Schneewittchen



Stiefmütter, Spiegel und vergiftete Früchte: Alles ist hier in „Schneewittchen“ zu sehen, eines der meist verbreiteten und bekanntesten Märchen der westlichen Literatur. Eine genaue Analyse des Schneewittchen Märchens offenbart eine grausige Geschichte, an der Disney viel ändern musste, um sie für das Familienpublikum geeignet zu machen. Worum geht es in der Geschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen wirklich? Haben die Brüder Grimm Moral aufgenommen in ihrer Version? Eines ist klar, es gibt starke Motive der Eifersucht und Neid. Es scheint auch, dass Kinder lehren, dass die Welt groß und schlecht ist, weshalb sie nicht einfach Fremden vertrauen sollten oder dass die Leute lügen und bereit sind, aus Zorn, Angst und Eifersucht andere entsetzlich Taten zu begehen. Das sind alles Morale, die es heute noch gibt!
             
Das Märchen von Schneewittchen wurde im Anfang des 19. Jahrhunderts von den Brüdern Grimm in der gedruckten Literatur erstmals populär gemacht, die Geschichte des Schneewittchen erscheint in ihren Bänden mit mehreren anderen klassischen Märchen. In der Grimms-Version und in der Tat in allen anderen Nacherzählungen dieses Märchens des 19. Jahrhunderts wird Schneewittchen durch den ödipalen Konflikt zwischen der jungen Schneewittchen und ihrer bösen Stiefmutter definiert, die oft als die Königin bezeichnet wird. In fast jeder Variation der Geschichte entwickelt die Königin einen unerbittlichen Hass auf Schneewittchen so ungefähr wenn das Kind volljährig wird und ihre Sexualität und Schönheit sie bedroht. In den Wörtern von Bettelheim, „Es ist der narzisstische Elternteil, der sich durch das Erwachsenwerden seines Kindes am meisten bedroht fühlt, Wenn das Kind heranreift und nach Unabhängigkeit strebt, wird es von solchen Eltern als Bedrohung empfunden“ (Bettelheim 203).

Der Konflikt wird vollständig von der Eifersucht der Königin auf Schneewittchens Schönheit getrieben. Der Neid verbraucht sie so weit, dass sie sie auf jede mögliche Weise töten will. In der Geschichte der Brüder Grimm wird Die Königin kannibalisch, als sie von Schneewittchens Schönheit hörte durch den Spiegel rufte sie den Jäger auf und fordert: "Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen" (Grimm 18). Wenn der Jäger wegen ihrer Unschuld und Schönheit nicht in der Lage ist, junges Schneewittchen zu töten, lässt er sie allein im Wald liegen, tötet ein Wildschwein und gibt der Königin die Lungen und Leber davon, die sie im Salz kocht und dann isst. Die Königin in den Grimm Märchen will nicht nur Schneewittchen besiegen, sondern auch ihre Schönheit erben.


Zusammenfassend ist das Märchen von Schneewittchen ein Klassiker, der viele der bekanntesten Merkmale der Märchen enthält: die böse Stiefmutter, eine Liebesinteresse, ein Held (Der Prinz), die Magische Nummer drei, die Waldlandschaft, die Helfer, und zuletzt die Rache „Da mußte sie in die rotglühenden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel“( Schumann 27). Nicht alle Märchen enden glücklich aber dieses schon.
 





Lüthi Max, and Röhrich Lutz. Es War Einmal--: Vom Wesen Des Volksmärchens. Vandenhoeck & Ruprecht, 1998.
Schumann, Willy, et al. Grimms Märchen = Grimms Fairy Tales. Suhrkamp/Insel Publishers Boston, 1982.
Bettelheim, Bruno. Kinder Brauchen Märchen. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1980.
Bettelheim, Bruno. The Uses of Enchantment: the Meaning and Importance of Fairy Tales. Knopf, 1976. Translated by Andre Berry.