Stiefmütter, Spiegel und vergiftete
Früchte: Alles ist hier in „Schneewittchen“ zu sehen, eines der meist verbreiteten
und bekanntesten Märchen der westlichen Literatur. Eine genaue Analyse des
Schneewittchen Märchens offenbart eine grausige Geschichte, an der Disney viel
ändern musste, um sie für das Familienpublikum geeignet zu machen. Worum geht
es in der Geschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen wirklich? Haben
die Brüder Grimm Moral aufgenommen in ihrer Version? Eines ist klar, es gibt
starke Motive der Eifersucht und Neid. Es scheint auch, dass Kinder lehren,
dass die Welt groß und schlecht ist, weshalb sie nicht einfach Fremden
vertrauen sollten oder dass die Leute lügen und bereit sind, aus Zorn, Angst
und Eifersucht andere entsetzlich Taten zu begehen. Das sind alles Morale, die
es heute noch gibt!
Das Märchen von Schneewittchen wurde
im Anfang des 19. Jahrhunderts von den Brüdern Grimm in der gedruckten
Literatur erstmals populär gemacht, die Geschichte des Schneewittchen erscheint
in ihren Bänden mit mehreren anderen klassischen Märchen. In der Grimms-Version
und in der Tat in allen anderen Nacherzählungen dieses Märchens des 19.
Jahrhunderts wird Schneewittchen durch den
ödipalen Konflikt zwischen der jungen Schneewittchen und ihrer bösen
Stiefmutter definiert, die oft als die Königin bezeichnet wird. In fast jeder
Variation der Geschichte entwickelt die Königin einen unerbittlichen Hass auf
Schneewittchen so ungefähr wenn das Kind volljährig wird und ihre Sexualität
und Schönheit sie bedroht. In den Wörtern von Bettelheim, „Es ist der
narzisstische Elternteil, der sich durch das Erwachsenwerden seines Kindes am
meisten bedroht fühlt, Wenn das Kind heranreift und nach Unabhängigkeit strebt,
wird es von solchen Eltern als Bedrohung empfunden“ (Bettelheim 203).
Der Konflikt wird vollständig von der
Eifersucht der Königin auf Schneewittchens Schönheit getrieben. Der Neid
verbraucht sie so weit, dass sie sie auf jede mögliche Weise töten will. In der
Geschichte der Brüder Grimm wird Die Königin kannibalisch, als sie von
Schneewittchens Schönheit hörte durch den Spiegel rufte sie den Jäger auf und
fordert: "Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen"
(Grimm 18). Wenn der Jäger wegen ihrer Unschuld und Schönheit nicht in der Lage
ist, junges Schneewittchen zu töten, lässt er sie allein im Wald liegen, tötet
ein Wildschwein und gibt der Königin die Lungen und Leber davon, die sie im
Salz kocht und dann isst. Die Königin in den Grimm Märchen will nicht nur
Schneewittchen besiegen, sondern auch ihre Schönheit erben.
Zusammenfassend
ist das Märchen von Schneewittchen ein Klassiker, der viele der bekanntesten
Merkmale der Märchen enthält: die böse Stiefmutter, eine Liebesinteresse, ein
Held (Der Prinz), die Magische Nummer drei, die Waldlandschaft, die Helfer, und
zuletzt die Rache „Da mußte sie in die rotglühenden Schuhe treten und so lange
tanzen, bis sie tot zur Erde fiel“( Schumann 27).
Nicht alle Märchen enden glücklich aber dieses schon.
Lüthi Max, and Röhrich Lutz.
Es War Einmal--: Vom Wesen Des Volksmärchens. Vandenhoeck &
Ruprecht, 1998.
Schumann, Willy, et al. Grimms Märchen = Grimms
Fairy Tales. Suhrkamp/Insel Publishers Boston, 1982.
Bettelheim, Bruno. Kinder
Brauchen Märchen. Deutscher
Taschenbuch-Verlag, 1980.
Bettelheim, Bruno. The Uses of Enchantment: the
Meaning and Importance of Fairy Tales. Knopf, 1976. Translated by Andre
Berry.